Tel: +49 (0) 4121 7004598 contact@composers-club.de

filmtonart 2015

Liebe Mitglieder,
am 26. Juni 2015 veranstaltet der Bayerische Rundfunk die nächste „filmtonart“ in München. Es wird im Laufe dieses Tages im BR verschiedene, spannende Podiumsdiskussionen geben. Auch der Composers Club beteiligt sich, so wird z.B. unser Vorstandsmitglied Dr. Anselm Kreuzer bei einem Panel zum Thema „Games“ auf dem Podium sitzen. Spannend dürfte auch die Debatte zum Urheberrecht und zum Geoblocking werden, zu dem EU-Piratin Julia Reda eingeladen wurde.
Der Tag wird mit einem abendlichen Get-Together beschlossen, für das man sich anmelden muss. Wer Interesse hat, sich bei einem Getränk mit Kollegen und Filmschaffenden zu unterhalten, der melde sich bitte bis 7. Juni in der Geschäftsstelle (telefonisch oder per Mail), damit wir dem BR unsere Gästeliste zusenden können.
Einen kleinen Eindruck kann man schon jetzt hier gewinnen:
http://www.br.de/unternehmen/inhalt/filmtonart/save-the-date-filmtonart-2015-100.html
Mit besten Grüßen aus der Geschäftsstelle

Eure Eva Bekker

Die Mediatheken – non lineare TV Formate im öffentlich rechtlichen Rundfunk, wo sind Lizenzierungskonzepte für die Nutzungsübertragung ?

Liebe Mitglieder,

der GEMA-Aufsichtsrat hält sich in der Diskussion um angemessene Lizenzierung der Musik in den Mediatheken im öffentlich-rechtlichen (ÖR) Fernsehen bedeckt. Die ÖR Sender sind nicht bereit, zusätzlich für Nutzungen in den Mediatheken außerhalb der 7 Tage zu bezahlen. Bei einer Vergütung im Bereich Mediatheken nach 7 Tagen  wäre die Konsequenz, dass bei Nutzungsformaten im  linearen TV (normales Fernsehen) entsprechend weniger ausgeschüttet werden würde. Da ARD/ZDF die wichtigsten Kunden der GEMA sind, befindet sich die GEMA nicht gerade in bester Verhandlungsposition.

Hinzu kommt die Umsetzung der europäischen Richtlinien zum Urheberwahrnehmungsgesetz, die u.a. ermöglichen sollen, einzelne Werke als GEMA-Mitglied auch in Creativ Commons lizenzieren zu können.

Deswegen ist es wichtig, dass wir Mitglieder Position zu den anstehenden Veränderungen beziehen:

Ab nächstem Jahr, 2016, wird das erste non-lineare ÖR Format starten (ARD/ZDF Jugend TV), viele ARD Sender planen die Verlängerung der Mediathekennutzung von 7 Tagen auf ein Jahr. ( s. untenstehender Link / Auszüge Telemedien-bericht ARD)

Wir sollten den Aufsichtsrat darum bitten, für diese neuen technischen Entwicklungen eine adäquate Lizenzierungs-möglichkeit zu entwickeln. In der Praxis wird es so aussehen:

Es wird bei ganzjährlichen Mediathekennutzungen weniger Wiederholungen im „alten Fernsehen“ geben und mehr Online-präsenz. Dank der Umfrage des Composers Club kann man anhand der Gema Einkünfte aus Wiederholungen feststellen, dass sich die Erträge zu den einzelnen Sendungen um ein Drittel vermindern werden. Die Initiative Urheberrecht hat sich heute auf folgende Feststellung und Forderung geeinigt:

–    Mediathekennutzung ist eine andere Nutzung als die Nutzung des herkömmlichen Sendeformats

–    Mediathekennutzung muss gesondert in der Nutzung vergütet werden

Sollte die GEMA in dieser Frage keinen Handlungsbedarf sehen, hätte dies bei den anderen Verbänden und den Sendern eine erhebliche Signalwirkung, die die Position ihrer Mitglieder in dieser Frage nicht gerade unterstützt (so heute die Resonanz der anderen Verbände). Wir sollten unseren Aufsichtsrat in die Pflicht nehmen und auf die Dringlichkeit zur Lösung dieses Problems hinweisen.

An diesen Hinweis schließt sich natürlich sofort die Frage an, wie sollte man eine Vergütung im non-linearen Bereich vornehmen? Es ist nicht hinnehmbar, dass die herkömmliche Auszahlung im linearen TV Format zugunsten einer non-linearen Nutzungsvergütung geschmälert wird. Wer führt diese Verhandlungen ?

Verträge, die diese Nutzungsvergütung bisher regelten sind gegenüber der technischen Entwicklung veraltet (2002).

Noch befinden wir uns im Go mit der Entwicklung, also lasst uns diesen Vorteil nutzen und weisen wir den Aufsichtsrat auf die anstehenden Probleme hin!

siehe auch:  http://www.ard.de/download/1466686/ARD_Bericht_Telemedien_2013_14_und__Leitlinien_2015_16.pdf

Ausschnitt Telemedienbericht ARD S.12:

Bei der Auswahl der relevanten Drittplattformen muss sich die ARD an den geänderten Kommunikations- und Informationsgewohnheiten der Beitragszahler orientieren. Dabei sind insbesondere erfolgreiche Drittplattformen relevant, die audiovisuelle Inhalte aus unterschiedlichen Quellen zugänglich machen und so den Nutzern ein breites Angebotsspektrum bieten. Die ARD Onlinekoordination erfüllt dabei die Aufgabe als zentrale Koordinierungsstelle für Kooperationen mit Dritten und analysiert die Geschäftsmodelle in Bezug auf die Kongruenz mit der Multiplattformstrategie der ARD. Mit Start von Amazon Fire-TV waren die gemeinschaftlichen Mediatheken und die Tagesschau als App in diesem Angebot präsent. Inhalte von tagesschau.de wurden im Berichtszeitraum erstmals auch auf Großbildschirmen an öffentlichen Plätzen gezeigt. In 2014 wurde die Ausspielung von tagesschau.de-Inhalten im neuen Portal der Deutschen Bahn erprobt.

Eigene Inhalte anderen Nutzern unter definierten Bedingungen zur Verfügung zu stellen – das ist das Ziel von Creative-Commons-Lizenzen (CC). Was CC ist, wird auf der ganzen Welt verstanden, da es sich um eine internationale Definition handelt. BR und NDR haben in den vergangenen Jahren bereits Inhalte unter CC-Lizenz weitergegeben. Die ARD hat im Berichtszeitraum wie angekündigt den Einsatz von CC-Lizenzen geprüft und einen entsprechenden Leitfaden in die ARD gegeben.

Mit freundlichen Grüßen

Euer Vorstand

Newsletter: Reda verbot… – Zensur durch EU-Piratin?

Liebe Mitglieder,

MdEP Julia Reda (Piraten Partei) forderte Urheber und Künstler auf, ihre Gedanken  zu ihrem Bericht, dem Entwurf zur Neugestaltung des Urheberrechts, in ihrem Blog zu kommentieren. Auch Komponist John Groves, Präsident des CC Composers Club e.V., postete seine Gedanken. Allerdings verschwand sein Text auch bei mehrfachen Versuchen sofort von Frau Redas Seite… Hier Johns Kommentar zum Nachlesen:
MEPJulia Reda (Pirate Party) asked creators and artists for comments in her blog regarding her report, the draft concerning reshaping creator’s rights. Composers John Groves, president of CC Composers Club e.V, posted his thoughts – strangely enough his comment disappeared right away from that website even at several attempts…. Read John’s thoughts here:

Dear Julia,

Free speech? Believing that dialogue was being sought, I spent my valuable free time to formulate an opinion, only to have my post [number 61] disappear from your website. Very disappointing! Nevertheless, I will still try one last time.

My creator colleagues have already touched on the most salient points, namely: Creators’ rights and copyrights | Creators and artists | Employed scientists and freelance composers.You have coupled each of these together into one basket and tend to use these terms interchangeably – albeit wrongly.

One thing that is very important, is the distinction between artist and creator – in my case, composer. It is en vogue for politicians to continually reiterate that “live” is the new income potential for artists; “playing live and selling merchandise – that’s where the money is today!” Well I am a composer; I don’t play live. I spend my days writing music for advertising. I suppose I could try and drag my piano out into the street, but quite honestly – who would want to buy a T-shirt from me? So you see, creators aren’t automatically artists. But compared to the magnitude of the problem, this is just nit picking. You have asked for our viewpoints, but seeing as you have come so far without it it, it seems highly unlikely that our words are going to change your opinion. We can correct your terminology, but I doubt if we can correct your view.

Nevertheless, I would like to try. „wink“-Emoticon You are obviously a highly intelligent and talented person or you wouldn’t be in the position that you are in, but your view appears to be from a totally different perspective to mine. I see it from the angle as a professional composer – one who has been fortunate to have made a good living in the past. One who is watching empires being built on the backs of the work of my colleagues, while most politicians are just standing by, watching. If we were trees, they would probably see it differently! But I suppose it’s all a matter of perspective: You see it’s from a pirate’s perspective – one that has misinterpreted the concept of a free Internet by translating the word “free” to mean “gratis”, when in fact it was meant as “liberty”. The laws that guarantee us a fair remuneration are in place, but they are not been implemented. Creators are forced to be suppliers of “content” for an all-you-can-eat culture – and not even participate in the revenues! For us, our work is not just “content”; each individual work is a pearl. And we are forced to standby and watch while these works are being sped up, edited and mashed-up together with the works of someone else, without being asked – and without having a say in the matter. We don’t get any money, we don’t get any praise or even a mention. The person who takes our songs and mashes them up sometimes even claims it is a transformative work under the “fair use” provision! (How sick is that?) and, to add insult to injury, the delicate love songs that were so painstakingly crafted in the treasured memory of past relationships are speeded up, mixed with a dance beat and yodelling, and used as a backing track to tap-dancing cat videos to sell advertising space on YouTube!!

The Pirate agenda and their attitudes towards creators’ rights is widely known, so the fault lies with those who gave you this assignment. It’s a bit like asking a vegan to report on steak restaurants. Nevertheless, no matter what your motives are – and assuming that you have good intentions – I urge you to digest these words and those of my colleagues. Should further clarification be necessary, we are prepared to meet you personally – anywhere you choose. Thank you for this opportunity of letting our voice be heard.

John Groves

Mit freundlichen Grüßen

Euer Vorstand

Piraten-Europaabgeordnete Reda bezeichnet Composers Club als „Industrievertreter“ und versucht vom tatsächlichen Interesse der Industrie-Lobby an ihrem eigenen Berichtsentwurf abzulenken

Die Piraten-Europaabgeordnete Julia Reda ist Berichterstatterin für die Evaluation der EU-Urheberrechts-Richtlinie und hat mittlerweile einen Berichtsentwurf vorgestellt. Dieser wird nun heftig diskutiert. Insbesondere gibt es mehr als 550 (!)  Änderungsanträge zu Redas Reformvorschlägen von den Vertretern anderer Parteien im Europaparlament, erscheinen doch viele von Redas Vorschlägen als kulturell wenig wünschenswert, vielfach sehr praxisfern und auch als folgenschwere Beschneidung der Rechte professioneller Urheber.
 
Julia Reda führt nun in einem Interview auf WIRED  (https://www.wired.de/collection/latest/julia-reda-uber-urheberrecht-und-lobbyismus-europa) den für sie unangenehmen Gegenwind ganz simpel auf den Einfluss von „Lobbyisten“ und „Industrievertretern“ zurück. Auf die Idee, dass es kulturelle und menschenrechtliche Gründe für Kritik an ihren Positionen geben kann, kommt sie nicht. Auch die Tatsache, dass es massives Lobbying für ihre Sicht der Dinge gibt, erwähnt sie nicht.
 
Wie wenig differenziert und angemessen Redas Einschätzung urheberrechtlicher Belange ist, zeigt sich auch darin, dass sie den Composers Club e. V. als „Industrievertreter“ bezeichnet. Tatsächlich jedoch sind im Composers Club ca. 300 freiberuflich tätige Komponisten organisiert. Durch ihren Zusammenschluss versuchen hier künstlerisch tätige Individuen, ihre Interessen gerade gegen große Organisationen und „Industrien“ zu stärken und durch einen ehrenamtlich arbeitenden Vorstand nach außen darzustellen. In diesem Sinne hatte der Composers Club in einem kurzen Schreiben (http://www.composers-club.de/betr-stellungnahme-zur-berichterstatter-ernennung-des-juri-ausschusses/) an u. a. verschiedene MdEPs einem kritischen Brief des Komponisten Matthias Hornschuh (der nicht einmal Mitglied des Composers Club, sondern Vorsitzender des Berufsverbandes mediamusic e. V. ist), unterstreichend Gewicht verliehen und ebenfalls Kritik an der Ernennung Julia Redas als Berichterstatterin geäußert. Julia Reda nimmt solche Stellungnahmen, die demokratisch legitim sind und zum politischen Tagesgeschäft gehören, nun offenbar zum Anlass, Personen und Berufsverbände zu diskreditieren, die nicht ihrer Meinung sind. Besonders unschön fällt dabei ins Auge, dass Reda industrieunabhängige Urheber (für die sie das Urheberrecht zu optimieren vorgibt) oder ihre Berufsverbände unlauter als Industrievertreter einordnet, um sich mit ihren Positionen sachlich nicht auseinandersetzen zu müssen.

Wenn Julia Reda die bloße Tatsache, dass an ihrem Berichtsentwurf von vielen Seiten Kritik geübt wird, auf den Einfluss einer (uns betreffend vermeintlichen) Industrie sowie ihrer Lobbyisten zurückführt, sollte sie sich unserer Meinung nach die Frage stellen, inwieweit nicht vielmehr ihr eigener Berichtsentwurf durch den Einfluss von Großunternehmen und ihren Lobbyisten geleitet wurde. Es gibt nämlich ein massives Interesse von Internet-Monopolisten wie Google, die Vorschläge von Julia Reda zu unterstützen. Sie sind es, die von einer Schwächung des Urheberrechts massiv wirtschaftlich profitieren, weil die freiere Verbreitung von digitalen Inhalten über ihre Infrastrukturen IHNEN Geld in die Kassen spült. Es sind Suchmaschinen, Aggregatoren und milliardenschwere Internetportale, die im Gegensatz zu einem lediglich aus Mitgliedsbeiträgen finanzierten Composers Club teilweise über jährliche Millionensummen für professionelle Einflussnahme durch die Arbeit bezahlter Lobbyisten verfügen.
 
Mit dem leichtfertigen und unschönen Vorwurf an ihre Politiker-Kollegen, von Lobbyismus geleitet zu sein, versucht Julia Reda von solchen Hintergründen abzulenken. Dabei lenkt sie aber letztlich durch die schiere Unvergleichbarkeit der Umstände die Aufmerksamkeit auf sich selbst und erscheint dabei in zweifelhaftem Licht.
 
Dass Politiker aller Parteien Änderungsanträge zum Entwurf einreichen, ist unserer Auffassung nach ein Zeichen, dass die Politik nicht vollends käuflich ist und sich die Digital-Politik nicht von milliardenschweren internationalen Konzernen, ihren Lobbyisten und den ihnen zugewandten Branchenverbänden vorschreiben lässt, obwohl diese massiv auf die EU-Politik Einfluss zu nehmen versuchen, wie etwa dieser offene Lobby-Brief zeigt (https://netzpolitik.org/wp-upload/OpenLetter-EnsuringBalance.pdf), der auch von Mathias Schindler (Julia Redas Mitarbeiter) über Twitter verbreitet wurde.
 
Wir begrüßen dies sehr und danken all jenen Politikern, die sich ideell und konstruktiv in das komplexe, jedoch kulturell und gesamtgesellschaftlich hoch brisante Thema eingebracht haben.
 
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand

Vergünstigte Tickets für die Musikmesse in Frankfurt vom 15. Bis 18. April 2015

Liebe Mitglieder,

der CC ist Mitglied im Deutschen Musikrat, davon könnt Ihr bei der Musikmesse direkt profitieren! Statt des Normalpreises für das Tagesticket 30 € (online gebucht 20 €) könnt Ihr für 15 € einen Tag auf der Messe verbringen, inklusiv ist die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im Rhein-Main-Verkehrsverbund.

 

Details und Links in Euren persönlichen Mailboxen!

Mit besten Grüßen aus der Geschäftsstelle

Eure Eva Bekker